Der Jäger von Fall

Die Sennerin Modei lebt mit ihrem geistig leicht verwirrten Bruder Lenz auf der Grottenalm bei Fall. Sie hat zusammen mit Blasius, einem reichen Bauernsohn, ein kleines Kind, das aber bei einer Ziehmutter im Tal bis zur Hochzeit leben soll. Doch Blasius denkt gar nicht daran, Modei zu heiraten, er vertröstet sie bei jedem Besuch. Friedl, ein junger Forstgehilfe, würde es mit Modei ernst meinen, doch ihm fehlt der Mut, um den entscheidenden Schritt zu tun. Erst als sich herausstellt, dass Blasius der lange gesuchte Wilderer ist, scheint sich das Blatt zu seinen Gunsten zu wenden. Doch da verschafft sich der Blasius auf der Flucht vor Friedl gewaltsam Unterschlupf in Modeis Hütte. Als Friedl kommt, versucht ihn Blasius zu erschießen, doch Modei hatte zuvor wohlweislich die Kugeln aus seinem Gewehr genommen. Aber Friedl sieht in seiner Eifersucht nur, dass Blasius in Modeis Hütte war, und verlässt die Alm enttäuscht, ohne den Wilderer zu stellen. Erst einige Tage später kommen Modei und Friedl durch eine List von Lenz wieder zusammen. Lenz kann alles aufklären und so steht dem Glück der beiden nichts mehr im Wege....auch nicht Blasius, den der Jagdgehilfe Hias seiner gerechten Strafe zuführt.

Biographie: Ludwig Ganghofer  
Lebensdaten: 7. Juli 1855 (Kaufbeuren) –
24. Juli 1920 (Tegernsee)
Vater: August Ganghofer bis 1859 Forstamtsaktuar in Kaufbeuren, dann Revierförster in Welden, später Forstrat in München
Mutter: Karolina Ganghofer geb. Louis (Rufnamen: Charlotte und Lotte)
Die Familie Ganghofer zog Anfang 1860 nach Welden.  
   
Schulzeit: Volksschule in Welden
1866-1869 Besuch des Internats in Neuburg/Donau
1869-1872 Besuch des Realgymnasiums in Augsburg
1872-1873 Besuch des Gymnasiums in Regensburg
Ausbildung: ab 1873 als Volontär bei der Maschinenfabrik Riedinger in Augsburg
Militärdienst: bis 1876 in Würzburg und München
Studium: 1876-1879 zunächst am Polytechnikum in München, dann Studium der Literaturgeschichte und Philosophie in München, Berlin und Leipzig
1879 Promotion in Leipzig
   
Heirat: 1882 mit der in Wien tätigen Sängerin und Schauspielerin Rosa Charlotte Engel (Rufname: Kathinka)
Kinder: 1883 Geburt der ersten Tochter (Lolo)
1886 Geburt der zweiten Tochter (Mizerl)
1890 Geburt der Zwillinge (Sophie und August)
1891 Tod der zweiten Tochter
   
Beruflicher Werdegang:  
1881: Theaterdichter und Dramaturg am Wiener Ringtheater
1882-1886:

 

als Schriftsteller und Journalist in Wien tätig

 

1886-1891: Kulturredakteur beim „Wiener Tagblatt“
1891-1915: hauptsächlich als Schriftsteller tätig,
1893 Umzug nach München
1915-1917: Kriegsberichterstatter
1917-1920: ausschließlich schriftstellerisch tätig;
1919 Umzug an den Tegernsee

 

Ludwig Ganghofer war mit zahlreichen namhaften Künstlerpersönlichkeiten aus Literatur, Kunst, Musik und Theater befreundet. Von 1882 an gehörte er dem Wiener Verein der Literaturfreunde an, den er maßgeblich unterstützte. Ab 1881 hielt er sich regelmäßig in den bayerischen und österreichischen Bergen auf. Sein bevorzugtes Freizeitinteresse galt der Jagd, zeitweise hatte er verschiedene Jagden (u.a. ab 1897 in Leutasch) gepachtet. Dort verbrachte er in der Regel die Sommermonate. Viele seiner Werke entstanden dort. 1893 übersiedelte er nach München und engagierte sich weiter als Schriftsteller. 1897 gründete er mit Ernst von Wolzogen die „Münchener Literarische Gesellschaft“. Er war auch Mitglied von zahlreichen anderen Schriftstellerverbänden.

 

Romane Schauspiele / Lustspiele
Das Gotteslehen (1899) Amphitryon
Das große Jagen Der Geigenmacher von Mittenwald (1884)
Das neue Wesen (1902) Der heilige Rat (1901)
Der Herrgottschnitzer von Ammergau (1890) Der Herrgottschnitzer von Ammergau (1880)
Der Jäger von Fall (1883) Der Jäger von Fall (1883)
Der Klosterjäger (1893) Der Prozesshansl (1881)
Der laufende Berg (1897) Der Segen des Irrtums (1917)
Der Mann im Salz (1906) Der Wille zum Leben (1913)
Der Ochsenkrieg (1914) Der zweite Schatz (1882)
Der Unfried (1888) Die Falle (1891)
Die Fackeljungfrau (1894) Die Hochzeit von Valeni (1862)
Edelweißkönig (1886) Geisterstunden (1907)
Schloss Hubertus (1895) Politik und Liebe
Trutze von Trutzberg (1915) Sommernacht (1907)
Waldrausch (1908) Theater in Versen (1913)
  Wege des Herzens (1882)