Theaterstücke in Schwaig
Theater spielen, war im Ort schon bei den Jungbauern vor dem Weltkrieg beliebt, aber erst nach Ende des Krieges etablierte sich 1947 die örtliche Jugend, den Burschenverein „Edelweiß“ zu gründen, der nach entstehen der Landjugendgruppen in den Katholischen Burschenverein umbenannt wurde. Aber nicht nur der KBV auch der Sportverein und die Feuerwehr trauten sich auf die Bühne beim Großen oder Kleinen Wirt.
Im Jahre 2000 gründete sich die Schwoagara Dorfbühne aus den Theaterspieler, die dem Burschenverein entwachsen waren.
Auch Kulturverein genannt, startete ihre Aktivitäten zunächst bei einem Adventshoargarten, Haberfeldtreiben bei Gartenfesten, sowie Theaterstücke als Stubenspiele, die in vielen Orts in der näheren Umgebung aufgeführt wurden. Die Starkbierfeste wurden mit dem Burschenverein und der Feuerwehr gemeinsam veranstaltet, wobei die Dorfbühne den Unterhaltungsteil übernahm. Als der Burschenverein ihr Theaterspiel einstellte, führte die Dorfbühne das Herbsttheater ebenfalls im Saal des Großen Wirtes fort. Jedoch wurde der Saal aufgrund der unerwarteten Erfolge insbesondere zu den Starkbierfesten zu einem Problem. Die Gäste standen im Vorverkauf schon bis zur Straße an und viele gingen wegen der großen Nachfrage leer aus.
Zu dieser Zeit war Hans Bauer 2. Bürgermeister der Stadt Neustadt und hatte gute Beziehungen zur Hofbesitzerin Anna Seitz. Bauer liebäugelte aus dem Bauernhof ein Kulturzentrum zu errichten. Voraussetzung war eine Stiftungsgründung, die von Bürgermeister Hans Gigl und dem gesamten Stadtrat befürwortet und von der Regierung von Niederbayern genehmigt wurde.
Mit der Stiftungsgründung ging das Hofbauer Anwesen in den Besitz der Stiftung über. In den Jahren 2001 bis 2004 wurde die Hofstelle von den Mitgliedern unter der Federführung von Hans Bauer, der Dorfbühne und vielen anderen Helfern aus- und umgebaut. Nach gesicherter Finanzierung des Theatersaals mit Bühnentrakt und Eineinhalbjähriger Bauzeit, leitete im November 2006 die Schwoagara Dorfbühne mit dem Theaterstück „Geisterbräu“ eine neue Spielepoche ein. Der große Theatersaal mit 250 Plätzen und den dazugehörigen Räumlichkeiten begeisterte nicht nur das Ensemble, vor allem die Theaterfreunde aus nah und fern waren tief beeindruckt.
Die hervorragende Technik auf, über und unter der Bühne erlaubten Szenen, wie sie nur auf Großbühnen zu finden sind. Auch wuchsen die Theaterspieler mit jedem Stück in beeindruckender Weise über sich hinaus. Die Mitgliederzahl der Schwoagara Dorfbühne Kunst & Kultur wuchs auf über 200 Mitglieder an und der Verein wurde über die Ortsgrenzen hinaus bekannt. Fast 50.000 Zuschauer besuchten die Dorfbühne seit ihrem Bestehen in der Appel-Seitz-Stiftung. Die größten Erfolge erzielte sie bisher mit ihren Familientheatern. Die sehr aufwendigen Projekte werden mit nicht wenige als 80 Personen als Darsteller, Techniker und Helfer schon profihaft umgesetzt. Die Darstellung eines Märchens voller Illusionen und einem hervorragenden Spiel, wird mit stetig wachsendem Besucherandrang belohnt.
2019 kam das Stück „Aladdin“ mit 3250 Besuchern 13 mal zur Aufführung. Die Vorstellungen waren stets vor der Premiere ausverkauft und so waren es letztlich auch die acht angesetzten Starkbierfeste 2020. Alles lief bestens bei den ersten zwei Aufführungen, doch dann mussten am 13.03.2020 die weiteren sechs Vorstellungen wegen der Pandemie abgesagt werden. Eine zeitlange wurde es aufgrund mehrerer Lockdown ruhig um das Kulturgeschehen. Doch die Dorfbühne startete mit "Hollerküacher" im Herbst 2021 und noch unter Corona-Auflagen ihr Comeback, sowie mit dem "Die Schöne und das Biest" zu ihrer alten Bestform zurück. Auch das 25. jährige Starkbierfest erlebte ein Zuschauerrekord von 2000 Besucher.
Aber auch der Jugendbereich wurde von Steffi Gruner wiederbelebt. Mit ihrer Ausbildung zur Theaterpädagogin leistet sie wertvolle Jugendarbeit, die zuletzt in einer Uraufführung "Der rote Mond" im Sommer 2023 seinen Höhepunkt fand.
Bei der Auswahl der Stücke wurde stets viel Wert darauf gelegt, dass die passenden Darsteller für die zu besetzenden Rollen gefunden wurden.
So konnten im Laufe der Jahre sehr viele neue Akteure ihr Talent unter Beweis stellen.
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